Heft 218

Fritz Pleitgen:

Kooperation zwischen den Landesrundfunkanstalten der ARD, dem ZDF und der Deutschen Welle,

Köln, im November 2006, ISBN 3-938933-19-4

12 S., Schutzgebühr 5,00 €

 

Überarbeitete Fassung einer Rede, die der Autor, Intendant des Westdeutschen Rundfunks und Präsident der Europäischen Rundfunkunion, auf der Vortragsveranstaltung des Instituts für Rundfunkökonomie "Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Auslandsrundfunks in einer globalisierten Medienwelt" am 14. November 2006 im Gremiensaal der Deutschen Welle in Bonn vorgetragen hat. Darin zeichnet Pleitgen die Bemühungen zum Aufbau eines leistungsfähigen deutschen Auslandsfernsehens nach. Die Einstellung des Sendebetriebs von German TV bezeichnet er als vorschnell, das danach entwickelte und unlängst beschlossene Konzept DW-TV (eine Kooperation von ARD, ZDF und DW unter dem Dach der DW) als einen neuen Anlauf, der "ausbaufähig sei", bei den begrenzten Finanzmitteln, die die Politik dafür bereit stellen wolle, aber, "kein großer Wurf" sein könne: "Bei allem Verständnis für die Haushaltslage des Bundes: So ausgestattet ist ein Programm, mit dem wir uns international sehen lassen können, nicht zu machen. … Ich kann also nur an die Politik appellieren, das Bekenntnis zum Auslandsfernsehen und zur medialen Außendarstellung unseres Landes nicht zu einem bloßen Lippenbekenntnis werden zu lassen. Sollte der Bundestag bei seiner schroffen Haltung bleiben, weiß ich nicht, ob es verantwortungsbewusst ist, ein hoffnungslos unterfinanziertes Programm überhaupt zu starten, das unser Land gegen die starke internationale Konkurrenz nicht gut aussehen lässt, trotz all unserer Bemühungen und Potentiale. Mein Kollege Markus Schächter und ich sind da sehr skeptisch. Das letzte Wort ist für uns noch nicht gesprochen, ob wir am Ende mitmachen sollten. Die weltweite Darstellung der Leistungen unseres Landes in Wirtschaft, Politik und Kultur bedarf einer angemessenen Vermittlung. Dies geht nur mit einer finanziellen Ausstattung, die ein ebenso attraktives wie niveauvolles Programm ermöglicht. Die Investition wird sich lohnen und sie ist auch zu leisten. Deutschland ist schließlich Exportweltmeister und kein Schwellenland."

Inhaltsverzeichnis:

1. Der Auslandsrundfunk – harter Wettbewerb um internationale Publika
2. Der Vorschlag zum Aufbau eines leistungsfähigen deutschen Auslandsfernsehens von 1998
3. Das Kooperationsmodell einer senderübergreifend besetzten Arbeitsgruppe von 1999
4. Die Aufnahme des Sendebetriebs von German TV 2002
5. Zu kurzer Atem: Die Einstellung des Sendebetriebs von German TV Ende 2005
6. Neuer Anlauf? Kooperation unter dem Dach der Deutschen Welle
7. Kein großer Wurf – aber ausbaufähig